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Ich werde oft gefragt, was eigentlich meine Lieblingsblumen sind. Die Antwort muss ich mir nicht lange überlegen und sie wird euch nicht überraschen. Dahlien!

Keine andere Blume schafft es, so viel Freude, Farbe und Persönlichkeit in den Garten zu bringen. Jede Blüte ist ein kleines Kunstwerk. Symmetrisch, leuchtend, manchmal verspielt und immer ein bisschen stolz.
Ich glaube, ich liebe Dahlien so sehr, weil sie mich jedes Jahr aufs Neue lehren, dass Schönheit Zeit braucht. Und dass Geduld, besonders im Garten, immer belohnt wird.

Für mich beginnt das Dahlienjahr schon früh im Jahr. Im Keller, zwischen Blumentöpfen, Erde und dem leisen Summen der Vorfreude. Dort ziehe ich meine Dahlien vor, ganz behutsam, Knolle für Knolle.
Das Vorziehen macht sie kräftiger, widerstandsfähiger und gibt ihnen den perfekten Start in die Saison. Ich liebe es, wenn die ersten zarten Triebe aus der Erde schauen wie kleine Versprechen auf einen bunten Sommer.
Manchmal besuche ich sie einfach so, um zu sehen, wie sie wachsen. Diese kleinen Momente sind fast meditativ. Ein leises, stilles Glück.

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Sobald die Eisheiligen vorbei sind, ist es soweit: die Dahlien dürfen in den Garten ziehen!
Ich pflanze sie in die Beete im Cottage-Garten, manchmal auch zwischen andere Sommerblumen. Und dann beginnt das Warten und Staunen.
Innerhalb weniger Wochen verwandelt sich der Garten in ein Meer aus Blüten.
Zartrosa, Sonnengelb, weiß, Orange. Jede Blüte hat ihren eigenen Charakter. Manche wirken elegant und fein, andere frech und wild.
Ich könnte stundenlang zwischen ihnen stehen, mit einer Tasse Tee in der Hand, einfach nur schauen.
Wie die Sonne auf die Blüten fällt, wie die Bienen darin verschwinden, wie jede Dahlie ihr eigenes kleines Schauspiel aufführt.
Das ist für mich der Inbegriff von Sommer: warm, lebendig, voller Farbe und Leben.

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Wenn der Herbst kommt, wird der Garten langsam ruhiger. Die Dahlien aber? Sie geben nochmal alles. Ihre Farben scheinen noch intensiver, als wollten sie den Sommer festhalten.
Dann schneide ich die schönsten Blüten ab und hole sie ins Haus.
In Vasen, auf dem Esstisch, in der Küche und im Atelier. Überall leuchten sie. Ich liebe es, wie sie jedem Raum Wärme schenken. Selbst an grauen Tagen sieht es mit Dahlien nie trüb aus.

Manchmal binde ich auch kleine Sträuße für Freunde oder trockne einzelne Blütenblätter für kleine Dekoideen.
Und jedes Mal denke ich: Diese Blumen haben eine ganz eigene Seele.

Und wenn der Frost sich dann ankündigt, ist es Zeit für den Abschied.
Ich grabe die Knollen vorsichtig aus den Beeten, reinige sie und lagere sie trocken im Keller, bereit für den nächsten Frühling.
Es ist fast ein bisschen wie Freunde zu verabschieden, die man im nächsten Jahr wiedersehen wird.
Ich mag diesen Rhythmus. Er erinnert mich daran, dass alles seine Zeit hat: Wachsen, Blühen, Ruhen.

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Dahlien sind für mich mehr als nur Blumen.
Sie sind ein Symbol für Fülle, für Kreativität und dafür, das Leben bunt zu sehen.
Jede von ihnen ist anders und genau das macht sie so besonders.

Vielleicht liebe ich sie auch, weil sie mich an meine Arbeit im Atelier erinnern: Farben, Formen, Texturen, all das spielt auch bei Dahlien eine Rolle, wie in einem Kunstwerk.
Und wenn ich im Herbst durch meinen Garten gehe, die Schere in der Hand und den Korb voller Dahlien, dann weiß ich: das ist, warum ich liebe, was ich tue.

Dahlien sind kleine Meisterwerke der Natur. Kraftvoll, elegant und immer ein bisschen extravagant. Sie begleiten mich durch Frühling, Sommer und Herbst und bringen Farbe in jede Ecke drinnen wie draußen.

Vielleicht sind sie deshalb meine absoluten Lieblingsblumen:
Weil sie zeigen, wie schön es ist, wenn man das Leben in voller Blüte lebt.

Eure Kristina