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Es gibt Dinge, die schmecken nach Zuhause, nach Herbst und nach Kindheit. Und frisch gepresster Apfelsaft gehört für mich ganz klar dazu.
Dieses besondere Aroma: süß, fruchtig und ein bisschen säuerlich ist wie flüssige Sonne im Glas.

Und das Schönste daran? Man kann ihn ganz einfach selbst machen!
Und wie, das verrate ich euch hier.

Von der Apfelernte bis zum ersten Schluck.

Alles beginnt mit dem Pflücken.

Wenn die Tage kürzer werden und die Luft morgens schon ein bisschen nach Nebel und feuchtem Gras riecht, weiß ich: es ist Apfelzeit!
Vielleicht habt ihr selbst einen Baum im Garten oder kennt jemanden, der zu viele Äpfel hat und sie nur zu gern teilt. Ich liebe diesen Moment, wenn ich mit einem Korb durch den Garten gehe, die Äpfel in der Hand wiege und die Süße in der Luft spüre.

Manche Äpfel sind makellos, andere haben kleine Macken, aber genau das macht sie so besonders.

Und falls ihr keinen Baum bei euch oder den Nachbarn findet: Viele Obstwiesen bieten mittlerweile Selbstpflück-Tage an. Dort könnt ihr eure Lieblingssorten auswählen. Von süß bis säuerlich, von knallig rot bis zartgrün.

Ein Nachmittag in der Natur, Hände voll Äpfel, Sonne im Gesicht. Mehr Herbst geht kaum!

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Wieder Zuhause angekommen, heißt es: Waschen!

Auch wenn die Äpfel sauber aussehen, lohnt sich ein kurzer Abwasch, denn manchmal verstecken sich kleine Blätter oder Staub vom Baum darauf.

Es ist fast ein kleines Ritual. Der Start in etwas Handgemachtes, Echtes, wenn beim Waschen der Apfelduft und die Vorfreude auf den frischen Saft aufsteigt.

Sind alle Äpfel gewaschen, kommt jetzt das Herzstück: das Pressen.
Wer eine eigene Saftpresse hat, darf sich glücklich schätzen. Aber auch ohne geht’s wunderbar: Viele Obst- oder Gartenvereine bieten Press-Termine an, bei denen man einfach mit seinen Äpfeln vorbeikommem kann.

Dort wird der Saft direkt vor euren Augen gepresst. Und das für nur rund 60–80 Cent pro Liter!
Ich verspreche euch: Schon der Duft allein ist ein Erlebnis! Wenn die ersten Tropfen aus der Presse laufen, golden und trüb, weiß man, dass sich jede Mühe gelohnt hat.

Es ist faszinierend zu sehen, wie aus ganz normalen Äpfeln, einem Erntekorb voll Herbst, plötzlich etwas so Kostbares entsteht.

Und dann kommt der Moment, in dem man den Saft das erste Mal probiert. Das ist immer besonders.
Warm, frisch gepresst, noch leicht trüb. Er schmeckt nie gleich. Mal süßer, mal kräftiger, manchmal fast nach Karamell. Jede Apfelsorte, jede Mischung erzählt ihre eigene kleine Geschichte.

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Und das Beste: Ihr könnt euch den Saft dort gleich abfüllen lassen, meist in hitzebeständige Beutel mit praktischem Zapfhahn.

Diese Beutel sind kleine Wunderdinge.
Gut verschlossen hält euer Apfelsaft bis zu 12 Monate, sogar ganz ohne Zusätze, einfach nur pasteurisiert.
Ich lagere meine Beutel im Keller und schon angebrochene Beutel im Kühlschrank.

Wenn dann im tiefsten Winter draußen der Schnee fällt und ich mir ein Glas Apfelsaft einschenken kann, ist das wie ein Schluck Spätsommer mitten im Januar.

Und hier noch ein kleiner Tipp:

Wenn ihr schon beim Pressen seid, dann nehmt euch ruhig ein paar Liter mehr mit. Apfelsaft eignet sich wunderbar zum Backen, für Marinaden oder als Basis für herbstliche Cocktails.
Und wenn ihr ihn in hübsche Flaschen abfüllt, habt ihr gleich das perfekte, handgemachte Geschenk aus eurer Küche.

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Selbst gemachter Apfelsaft ist mehr als nur ein Getränk.

Es ist ein Stück Natur, Kindheitserinnerung und Handarbeit eingefangen in einem Glas.
Ein kleiner Luxus, der zeigt, dass die schönsten Dinge oft ganz einfach sind.

Lasst es euch schmecken und genießt den Herbst in all seiner goldenen, duftenden Pracht!

Eure Kristina